Kalima

Für viele Menschen bist du nur ein Sturm,
der in Wirbeln winzig kleine Körner
übers Meer
weit – hinaus – auf – Reisen – schickt.

Dort, wo heller Sand dem Meere wie ein Spiegel dient,
weil der Sand sich sanft entlang der Dünen biegt
beginnst du, noch stummer Wind
leise erwachend das goldene Meer zu heben,
das-sich im Tanze mit dem Winde
vom lunaren Schein dort oben durchschimmern lässt.

Und-so beginnst du schwungvoll leuchtend
den blauen weichen Ozean auf
Odemshänden zu passieren.

An den Küsten der Sahara
beginnst du deine Reise,
ja im Herzen einer Düne,
träumst du vom endlos Weiten.

Während ich am Ufer meiner kleinen Dunya,
dieser kleinen Insel auf geheimnisvoller See allein,
dein leises Kommen im Wind vernehme
flüchten andere panisch in die Häuser rein,

so als ob der Sturm des Sandes
ihr wahres Sehen nehme,
so als ob nicht im Herzen,
erst wahres Sehen läge.

Allein genieße ich, du Tochter meiner Sehnsucht,
wie du von drüben zu uns wehst und uns erinnern willst:
Erinnern daran, dass hinter dem Horizont, im Herzen einer Düne,
in den Lebensadern einer jeden Palme und hinter dem leisen Spruch des Windes
ein hervortretender Bote steckt.

Kalima:
la voz que nos acuerda…

Mario-Francisco Zodl

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